Startseite » Gute Praxis » Geo-Portal & OGC-konforme Dienste

Geo-Portal & OGC-Konforme Dienste

Der Landkreis Osnabrück stellt mit dem webbasierten Geo-Portal den Bürger:innen und Akteuren im Landkreis digitale Kartendienste und OGC-konforme Dienste („Open Geospatial Consortium“) kostenlos zur Verfügung.

Bei der digitalen Lösung handelt es sich um einen Webkartendienst, der nach verschiedenen Thematiken strukturiertes Kartenmaterial digital abbildet. Aus rechtlicher Perspektive ist dieser nicht zwingend erforderlich. Bereits Ende der 1980er-Jahre wurden beim Landkreis Osnabrück Geographische Informationssysteme (GIS) eingeführt. Hierbei handelte es sich zum damaligen Zeitpunkt um eine reine Einzelplatzlösung mit der Anwendung: Automatisierte Liegenschaftskarte-Graphisch Interaktiver Arbeitsplatz (ALK-GIAP). Seit 2003 wurde ein WebGIS auf Basis von ArcIMS genutzt, seit 2011 WebOffice der VertiGIS GmbH. Die Gründe hierfür lagen bei dem erwünschten Funktionsumfang der Anwendung. Im Kontext der digitalen Lösung wird darauf abgezielt, alle Fachabteilungen der Landkreisverwaltung gleichwertig mit GIS zu unterstützen.

Die Lösung stellt sowohl für die Bürger:innen als auch vor allem für andere Kommunen oder Investoren ein relevantes und praktisches Hilfsmittel dar. Der Mehrwert der Anwendung wird darin deutlich, dass eine schriftliche oder telefonische Anfrage bei der Landkreisverwaltung für bestimmte Daten wegfällt. Vielmehr können diese wesentlich schneller und unkomplizierter durch externe Akteure, wie exemplarisch Bürger:innen oder Unternehmen, online gesucht und selbst abgefragt werden. Der Mehrwert wird vor allem für die Bürger:innen durch die einfache Nutzbarkeit der digitalen Anwendung deutlich. Es besteht die Möglichkeit, den Dienst online zu bewerten oder eigene Wünsche zu äußern. Die Aufrufzahlen werden vierteljährlich ausgewertet.

Ein weiterer Vorteil der Lösung besteht darin, dass die Möglichkeit zur Einsichtnahme in Daten und Karten durch Personen außerhalb der Landkreisverwaltung eine Entlastung der Mitarbeitenden der Landkreisverwaltung zur Folge hat. Durch eine hohe Anzahl von externen An- und Nachfragen wäre ein wesentlich höherer Aufwand gegeben.

Die digitale Lösung bildet das gesamte Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) ab. Hierbei wurden zwei Fortschreibungen integriert. Da sich viele Regionalpläne als sehr komplex gestalten, bietet die Lösung aufgrund einer besseren Übersichtlichkeit den Vorteil, bestimmte Themen innerhalb des Dienstes zu fokussieren. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, neben den Themengebieten konkrete Orte anzeigen zu lassen.

Die Geodaten des RROP werden INSPIRE-konform angeboten. Dadurch sollen Probleme bei der Verfügbarkeit, Qualität, Organisation, Zugänglichkeit und gemeinsamen Nutzung von Geodaten gelöst werden. Zudem wird die Konformität mit dem objektorientierten Datenaustauschformat „XPlanGML“ (XPlanung) angeboten. Der Austausch erfolgt hierbei über eine gml-Datei (Geography Markup Language).

Neben dem abgebildeten regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) sind weitere Projekte auf der webbasierten Plattform seitens des Landkreises Osnabrück verfügbar:

  • Portal für industrielle Abwärme (PInA)
  • Raumordnungsatlas (ROA)
  • Umweltatlas
  • Breitbandausbau
  • Hochwassergefahrenkarte

Daneben stehen im Geo-Portal mit der Weiterleitung auf das Solardachkataster des Landkreises sowie zur Website des Landes-Raumordnungsprogramms (LROP) Niedersachsen weitere Verweise zur Verfügung. Zudem sind als Hilfestellungen für das Geo-Portal eine WebOffice-Online-Hilfe und eine Video-Präsentation der wesentlichen Funktionen des Standard flex-Clients in das Portal integriert. Zudem stellen Textfassungen zum regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) einen wesentlichen Bestandteil des Regionalplanes dar. Auf ein Abonnement von Neuigkeiten sowie die Möglichkeit der Bewertungen der Kartendienste wird hingewiesen. Als eine Weiterentwicklung der digitalen Anwendung sind Karten geplant, welche in 3D-Ansicht veröffentlicht werden sollen.

Verschiedene Fachabteilungen sind für das digitale System essenziell und dementsprechend eingebunden. Unter anderem ist der Gesundheitsdienst eine Fachabteilung, welche mittels GIS vor allem während der Corona-Pandemie unterstützt wurde.

Neben der Umsetzung und dem Betrieb ist die Weiterentwicklung im Wesentlichen im Fachdienst Planen und Bauen in der Landkreisverwaltung verankert. Die Administration ist auf die Fachdienste Planen und Bauen sowie Umwelt verteilt. Für die Aktualisierung von Daten werden die zuständigen Fachabteilungen eingebunden. Bei komplexeren Fragestellungen werden externe Partner:innen und Fachexpert:innen in die Lösungsfindung einbezogen. Dies gilt, nach der internen Lösungssuche, jedoch erst als zweiter möglicher Schritt.

Die Einleitung weiterer Schritte und die Erfüllung diverser Anforderungen der Nutzer:innen an den Dienst, setzt ein besonderes Verständnis der Funktionalitäten der Plattform voraus. Für alle mit GIS arbeitenden Fachbereichen stellt das Thema der Verfügbarkeit und Bereitstellung von Daten einen kontinuierlichen und relevanten Aspekt dar. Da laufend Daten aktualisiert und zur Verfügung gestellt werden sollten, erfolgt oftmals eine enge Zusammenarbeit zwischen den Kommunen.

Für die digitale Lösung wird die Software des Softwareherstellers für Geoinformationssysteme ESRI verwendet. Von der Firma „AED-Graphics“ wurde die Ende der 1980er-Jahre eingeführte GIS-Software ALK-GIAP entwickelt. Die Lizenzen zu ALK-GIAP konnten im weiteren Projektverlauf zu ESRI-Lizenzen migriert werden.

Bei der Auswahl geeigneter Software müssen verschiedene Lösungen betrachtet werden, um einen Vergleichswert zwischen den jeweiligen digitalen Lösungen zu erhalten. Die Zielsetzung besteht darin, die Schaffung von Insellösungen und ein Übermaß dieser Anwendungen in der Landkreisverwaltung zu vermeiden.

Informationen Landkreis

Landkreis Osnabrück (Niedersachsen)
Fläche: 2.121 km²
Einwohner:innen: 361.550
170 Einwohner:innen je km²

Stand des Projekts: laufend