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Zukunftswohnen

Gartenanlage mit Rasen, Bäumen und einem überdachten Weg

Die Infoplattform „Zukunftswohnen“ ist Teil des Projektes „Digitales Alpendorf“, mit dem die Bayerische Staatsregierung die Entwicklung digitaler Anwendungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen im ländlichen Raum fördert. Ziel von „Zukunftswohnen“ ist es, durch die Bereitstellung hochwertiger Informationen nachhaltiges Bauen, Wohnen und Sanieren zu ermöglichen und auch alternative Wohnformen aufzuzeigen. Auf der Plattform finden sich zudem Musterbeispiele für gelungene Baumaßnahmen in der Region. Des Weiteren soll die Plattform in einem „Baublog“ Einblicke in laufende nachhaltige Bauprojekte gewähren.

Die Infoplattform „Zukunftswohnen“ ist Teil des Projektes „Digitales Alpendorf“, das im Rahmen des Programms „Digitales Dorf Bayern“ von der Bayerischen Staatsregierung gefördert und vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie federführend betreut wird. Das Programm zielt darauf ab, mithilfe digitaler Lösungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen in ländlichen Regionen beizutragen.

Im Jahr 2018 wurde in diesem Zusammenhang die Region Rupertiwinkel als Pilotregion „Digitales Alpendorf“ gekürt. Die Kommunen Fridolfing, Kirchanschöring, Petting, Taching am See und Wonneberg sowie der Markt Waging am See und die Stadt Tittmoning gehen im Rahmen der „Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Zukunftsregion Rupertiwinkel“ bestehende Herausforderungen gemeinsam an, um die gesamte Region nach vorne zu bringen. Dabei steht ein nachhaltiger Ansatz in den Bereichen Umwelt, Soziales und Ökonomie im Vordergrund. Demnach fokussieren die Digitalisierungsprojekte die Lebensbereiche Pflege, Wohnen, Dienste, Kultur, Tourismus, Landwirtschaft und Bildung. Das „Digitale Alpendorf“ ist ein Forschungsvorhaben unter dem Dach der ILE.

„Zukunftswohnen“ ist dabei eines von vielen Projekten, die die Attraktivität des ländlichen Lebensraums steigern sollen. Hier wurde auf bestehenden, analogen Strukturen aufgebaut: Die Kommunen in der Region hatten 2018 die Informationsbedarfe im Bereich nachhaltiges Bauen und Wohnen an die ILE herangetragen. Im Rahmen der Vortragsreihe Nachhaltiges Bauen „Der Rupertiwinkel macht Blau“ beantwortete eine regionale Architektin Fragen u.a. zu nachhaltigen Rohstoffen, Lebenszykluskosten und Brandschutz. Die Ergebnisse der Veranstaltungen wurden schließlich auf der Plattform „Zukunftswohnen“ zusammengetragen und werden laufend ergänzt.

Die Zielgruppe von „Zukunftswohnen“ umfasst Bürger:innen in der Region, die alte Gebäude nachhaltig sanieren möchten, zukunftsfähige Neubauten planen oder sich grundsätzlich über das Zusammenspiel aus Bauen, Wohnen und Nachhaltigkeit informieren möchten. Neben der Bereitstellung von Informationen zu Baumaterialen, Ressourcen, Sanierung und Umnutzung adressiert die Plattform aber auch Themen wie Ortsentwicklung, alternative Wohnformen sowie Umwelt und Gesundheit. Grundlagen bieten hierfür regionale Konzepte (wie beispielsweise das ILEK – Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept) und Studien. Auch aktuelle Förderaufrufe für Kleinprojekte sowie Links zu weiterführenden Fördermöglichkeiten werden auf der Plattform veröffentlicht. Zudem stellt „Zukunftswohnen“ regionale Sanierungs- bzw. Neubauprojekte vor, deren Fortschritt man nachverfolgen kann.

Die Regionalität der Plattform stellt einen großen Mehrwert von „Zukunftswohnen“ dar. Die Informationen werden direkt vor der Haustür generiert, die Bürgerinnen und Bürger identifizieren sich dadurch mit den vorgestellten Projekten. Zudem zielen die Inhalte der Plattform auf Fragen ab, die sich unmittelbar vor Ort ergeben.

Die digitalen Dienstentwicklungen, die im Rahmen des Programmes „Digitales Dorf Bayern“ entstehen, werden unter der Marke „Dahoam 4.0“ zusammengeführt. Die Vernetzung der Lebensbereiche und somit auch der einzelnen Lösungen ist das Ziel. Hinter „Dahoam 4.0“ steht das Team Smart Region vom Technologie Campus Grafenau, das über die Förderung der Bayerischen Staatsregierung noch bis Ende September 2023 finanziert wird.

„Zukunftswohnen“ ist ebenfalls in „Dahoam 4.0“ eingebunden. Da aktuell noch unklar ist, wie der Betrieb der Infoplattform „Zukunftswohnen“ nach 2023 weiterlaufen wird, war das Hauptkriterium für die Auswahl der Software Niedrigschwelligkeit. So wäre ein möglicher Weiterbetrieb durch einen neuen Akteur problemlos umzusetzen. Um unnötige Lizenzkosten zu vermeiden, wird zum Großteil mit Open Source gearbeitet. Das zugrundeliegende Content Management System entwickelte das Team vom Technologie Campus Grafenau mithilfe des Gutenberg Editors eigens für „Zukunftswohnen“. Dadurch wurden sowohl deren einfache Bedienung als auch eine unkomplizierte Einbindung der Inhalte in die jeweilige Gemeindewebseite sichergestellt.

Der entscheidende Startvorteil von „Zukunftswohnen“ war die zugrundeliegende analoge Struktur, auf der aufgebaut werden konnte: Die Veranstaltungsreihe Nachhaltiges Bauen bildete die Basis für die Plattform, auf der die Informationen dann digital zusammengeführt und einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden konnten. In dieser Hinsicht spielt auch die regionale Architektin als eine der Hauptinitiator:innen eine entscheidende Rolle. Sie hat nicht nur durch die Vorträge geführt, sondern ist auch bei der Befüllung der Plattform mit allen wichtigen Informationen stark eingebunden. Daneben sind die Multiplikator:innen, die die Plattform in die Fläche tragen und etablieren sowie die Information aus den Kommunen auf „Zukunftswohnen“ bringen, maßgeblich am Erfolg der Plattform beteiligt.

Letztendlich ist es auch der engagierten politischen Führung zu verdanken, dass sich Projekte wie „Zukunftswohnen“ in ländlichen Regionen etablieren können. In der Region Rupertiwinkel wurde die Digitalisierung zur Chefsache gemacht und die Entwicklung digitaler Dienste priorisiert. Durch den Zusammenschluss mehrerer Kommunen zur ILE und somit zu einer gemeinsamen Regionalentwicklung war hierfür die Voraussetzung. Die finanzielle Förderung für das „Digitale Alpendorf“ durch die Bayerische Staatsregierung konnte die Unterstützung des bisherigen analogen Vorgehens mit digitalen Lösungen beschleunigen.

Ein wesentlicher Mehrwert einer Informationsplattform ist die Aktualität ihrer Inhalte. Auch zukünftig ist es demnach Hauptvoraussetzung für den Erfolg von „Zukunftswohnen“, dass die Kommunen die Informationen, Projekte und Förderaufrufe auf dem aktuellen Stand halten und neue Inhalte einpflegen. In diesem Zusammenhang sollte sich auch frühzeitig mit Nachfolgekonzepten für die Zeit nach 2023 befasst werden. Hierbei ist es wichtig, „Kümmerer“ vor Ort zu finden, die auch nach der Förderperiode den Betrieb der Plattform weiterführen und weiterentwickeln.

Informationen Landkreis

Region Rupertiwinkel mit den Kommunen Fridolfing, Kirchanschöring, Petting, Taching am See und Wonneberg sowie dem Markt Waging am See und der Stadt Tittmoning

Stand des Projekts: laufend

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